Transplantation

Intestinale Rehabilitation /
Viscerale Transplantation

Die Basis eines intestinalen Transplantationsprogrammes ist eine individuelle Betreuung der Patienten mit unzureichender oraler Nahrungsaufnahme, zunächst auch im Sinne einer weitestmöglichen Rehabilitation. Eine Kombination von Ernährungsberatung, individualisierter künstlicher Ernährung (PN) und der Möglichkeit chirurgischer darmverlängernder Verfahren hat zum Ziel, bei Patienten mit Kurzdarmsyndrom wieder eine ausreichende Nahrungsaufnahme zu erreichen bzw. das Ausmaß an künstlicher Ernährung auf das Notwendigste zu beschränken. Hierdurch werden Langzeitfolgen wie PN-assoziiertes Leberversagen vermieden bzw. verzögert. Wenn alle Rehabilitationsmaßnahmen ausgeschöpft sind, irreversibles Darmversagen vorliegt oder die eigene Leber bereits irreversibel geschädigt ist, können unsere Patienten für eine Dünndarm- bzw. multiviscerale Transplantation evaluiert werden.

Es gibt drei große Gruppen der visceralen Transplantation, namentlich die isolierte Dünndarmtransplantation, die kombinierte Leber-Dünndarmtransplantation und die multiviscerale Transplantation, bei welcher eine Kombination aus den Organen Magen, Zwölffingerdarm, Dünndarm, Leber, Pankreas und Dickdarm transplantiert wird. Die intestinale Transplantation ist seit der Einführung des immunsupprimierenden Medikamentes Tacrolimus (FK506) eine gute therapeutische Option bei irreversiblem intestinalem Versagen. Weltweit werden jährlich circa 150 intestinale Transplantationen durchgeführt, die meisten davon im nordamerikanischen Raum. Im Transplantationszentrum der Bonner Universitätskliniken wurde im Jahre 2004 eine isolierte Dünndarmtransplantation durchgeführt.